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Elbe & Hafen: Hamburgs Seele fühlen

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Kirsten Rick | Lesedauer 11 Minuten
Hafenarbeit und Backsteinpracht, Innovationen und alte Schiffe: An der Elbe kommt alles zusammen. Eine Radtour an der Lebensader Hamburgs – und immer ist die große weite Welt ganz nah!

Es ist schon viel Wasser die Elbe hinabgeflossen. Und hinauf! Die Elbe ist Hamburgs direkte Verbindung zum Meer. Die Tide der Nordsee ist mitten in der Stadt zu spüren, die Elbe ist ein Gezeitenstrom. Ebbe und Flut wechseln sich ab, prägen den Rhythmus. Bei 3,66 Metern liegt der durchschnittliche Tidenhub in Hamburg. Der Wasserpegel der Elbe hebt und senkt sich, zwei Mal täglich geht es rauf und runter, auch sonst ist an und auf dem Fluss ordentlich was los. Die Elbe ist Hamburgs Lebensader, der Hafen das Tor zur Welt. 

Ich schwinge mich auf mein Fahrrad, erkunde die Attraktionen am Ufer und auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Ich lasse mir den Wind der weiten Welt um die Nase wehen – und erlebe, wie sehr die Elbe die Seele der Stadt prägt. 

Kapitänshäuser und Stahlpalmen

Tief im Westen ist die Elbe noch ein reines Vergnügen. Ein Strandvergnügen. Am Falkensteiner Ufer, am Strand von Blankenese wirkt Hamburg wie ein gediegenes Seebad. Achtung: Schwimmen geht man hier besser nicht, die Strömung und der Sog der vorbeifahrenden Schiffe sind zu stark. 

Ein gigantisches Containerschiff ist meine Begleitung, den Weg am Ufer teile ich mir mit Spaziergängern. Die Villen am Geesthang zeigen, welchen Reichtum die Elbe der Stadt gebracht hat. In Övelgönne steige ich ab: Ein kurzes Stück Schiebestrecke führt durch die Gärten der ehemaligen Kapitänshäuser. Bei gutem Wetter ein Nadelöhr, dafür ist der Blick herrlich: auf der einen Seite hinab auf die Elbe, auf der anderen Seite hinein in schmucke Wohnzimmer. 

„Elbe, stadtstinkende kaiklatschende schilfschaukelnde sandsabbelnde möwenmützige graugrüne große gute Elbe.“

Dann wird es urbaner. Hinter dem Museumshafen beginnt die „Perlenkette am Elbrand“, maritim anmutende Architektur aus Stahl, Holz und mit großen Glasflächen, davor eine breite Promenade. Am Kreuzfahrt-Anleger Altona erinnere ich mich daran, dass die Kreuzfahrt eine Erfindung des Hamburger Reeders Albert Ballin war. 

Ich radele vorbei am Fischmarkt (auf dem sich sonntagsmorgens Nachtschwärmer und Frühaufsteher treffen und der sonst als Parkplatz dient, auf dem bei Hochwasser die Autos absaufen). Vor der Hafenstraße ragen im „Park Fiction“, dem künstlerisch gestalteten Antonipark, Palmen aus Stahl in die Höhe. 

An den Landungsbrücken gönne ich mir eine Pause, direkt auf dem sich hebenden und senkenden Ponton. Hier wirkt der breite Fluss am geschäftigsten. Und so, wie der Hamburger Schriftsteller Wolfgang Borchert ihn beschrieb: „Elbe, stadtstinkende kaiklatschende schilfschaukelnde sandsabbelnde möwenmützige graugrüne große gute Elbe!“ 

Backstein und Piratengold

Ein ernster Strom, der Tag und Nacht arbeitet. An dem gearbeitet wird. Der der Stadt Reichtum bringt. Vor dem die Stadt aber auch geschützt werden muss. Und das wird sie sehr schön: Die Promenade zwischen Landungsbrücken und Baumwall ist ein Entwurf der preisgekrönten Architektin Zaha Hadid. Elegant geschwungen mit Treppen, die sich zu beiden Seiten wie ein Amphitheater öffnen. Der Blick auf die Elbphilharmonie, den Hafen und die Schiffe „Cap San Diego“ und „Rickmer Rickmers“ ist großartig. 

Mein Weg führt mich in die HafenCity. Wo der Freihafen war, wächst seit 2003 ein komplett neuer Stadtteil. Der westliche Teil ist fast fertig, Richtung Osten sind noch große Baustellen offen. Zum Schutz gegen Hochwasser werden die Häuser auf Warften gebaut. Etwa zwei Mal im Jahr erwischt eine Sturmflut die Stadt, die Promenaden werden überspült, aber die Gebäude und ihre BewohnerInnen sind nicht gefährdet. 

Umgeben von moderner Architektur – die Elbphilharmonie blitzt und blinkt in der Sonne – liegt der Sandtorhafen: Bei seiner Eröffnung in den 1860er-Jahren war er das erste künstlich geschaffene Hafenbecken Hamburgs und damit der Geburtsort des modernen Hamburger Hafens. An den Pontons schaukeln neben historischen Schiffen auch ein zum Mini-Hotel umgebauter Schwimmkran sowie Harrys Hafenbasar, ein kurioses Sammelsurium von Seemannsschätzen aus aller Welt. 

Ich mache noch einen Schlenker durch die Speicherstadt. Der weltgrößte historische Lagerhauskomplex gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In ihrer neugotischen, roten Backsteinseligkeit mit bizarren Türmchen und Giebeln sieht sie romantisch aus. Sogar Schlösser gibt es hier, das Wasserschloss am Ende des Holländischen Brooks und das Fleetschlösschen am Brooktorkai sind beliebte Fotomotive. Was man darüber nicht vergessen sollte: Bevor der Bau der Kontorhäuser im Jahr 1883 beginnen konnte, mussten rund 24.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, etwa 1100 Häuser wurden abgerissen. 

Gegenüber reckt sich der Turm der Katharinenkirche in die Höhe, geschmückt von einer goldenen Krone. Das Gold, so geht die Legende, stammt aus Störtebekers Schatz. Der berüchtigte Pirat soll auf dem Grasbrook – heute die HafenCity – geköpft worden sein. Das muss so um 1401 gewesen sein. Der Tod war die übliche Strafe für Überfälle auf Handelsschiffe der wohlhabenden Hamburger Kaufleute, der sogenannten Pfeffersäcke. Wer den Fluss des Geldes über die Elbe störte, der war nicht wohlgelitten. 

„Lustvolle leidvolle Elbe! Lustvolles leidvolles Leben!“ – Wolfgang Borchert

Fisch im früheren Freihafen

Ein schöner, breiter Radweg führt von der windschiefen Oberhafenkantine Richtung Elbbrücken. Mit Blick aufs Wasser – und auf die Baustellen der HafenCity gegenüber – fahre ich auf einer Flutschutzmauer am Großmarkt vorbei. Ein Schild erregt meine Aufmerksamkeit: „Erfrischungen, Imbiss, Eis, Kaffee und Kuchen“, steht darauf, „auch für Pedalisten“. Ich biege ab und lande in der näheren Vergangenheit. Die „Oldtimertankstelle mit Erfrischungsraum“ ist Baujahr 1953, wie mir Jann de Boer, einer der beiden Betreiber, versichert. Stil- und liebevoll renoviert und restauriert. Im hinteren Teil eine Kfz-Prüfstelle für Oldtimer, vorne der „Erfrischungsraum“, darin eine sehr gute italienische Kaffeemaschine, ein paar Sitzplätze. Die Tankstelle liegt im Schatten der S-Bahn-Hochbrücke, die über das Gelände verläuft und inzwischen unter Denkmalschutz steht. Ein Ort von eigenwilligem Charme, angenehm aus der Zeit gefallen.

Es wird Zeit, dass ich die Elbe überquere. In Hamburg fährt man ständig über Brücken, es gibt hier, das ist bekannt, mehr als in Venedig. Oft bemerkt man sie gar nicht. Und macht sich nicht immer klar, was man da gerade überquert. Irgendein Fleet, einen Kanal, ein Hafenbecken. Ich habe die Wahl zwischen Neuer Elbbrücke (viele Autos, schmaler Radweg) und Freihafenelbbrücke mit breiterem Radweg. Beide führen über die Norderelbe, bingen mich auf die Elbinsel Veddel. Und zur Veddeler Fischgaststätte. Die letzte klassische Fischbratküche des Hafens wäre im vergangenen Jahr fast abgerissen worden. „Vom Senatsbeschluss haben wir aus der Zeitung erfahren“, sagt Christian Butzke, der das Lokal gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn betreibt. Mit einer Petition haben die Butzkes Druck auf die Politik und auf das Bauamt ausgeübt, die zeigten sich beeindruckt. Das Ergebnis: Die Kultgaststätte bleibt erhalten. Als meine Portion Backfisch mit Kartoffelsalat kommt, suche ich nach einem Messer, finde aber keins. Ich nehme eine Gabel, Christian Butzke gibt mir eine zweite dazu: „Wir essen unseren Fisch mit zwei Gabeln. Denn nach dem Krieg, als die Gaststätte wiederaufgebaut wurde, waren Fischmesser viel zu teuer. Also wurden mehr Gabeln angeschafft – und das wurde zur Tradition.“ Der Fisch ist übrigens supersaftig, die Panade kross, sehr lecker. Ein Herr vom Nachbartisch nickt mir zu: „Ich komme seit 60 Jahren mindestens einmal in der Woche hierher.“ 

Giftige Vergangenheit, grüne Zukunft

Von der Veddel radele ich durch den Hafen weiter nach Wilhelmsburg. Die Elbinsel ist mit einer Fläche von etwa 35 Quadratkilometern die größte Binneninsel Europas, eingerahmt von Norder- und Süderelbe, flankiert von ihren kleineren Schwestern Veddel und Peute. Und manche behaupten, Wilhelmsburg wäre gleich nach Manhattan die zweitgrößte bewohnte Flussinsel der Welt. Die Elbinsel ist eine eigene Welt, die von Industrie bis Urwald reicht. Ja, wirklich: Der Heuckenlock am Nordufer der Süderelbe ist das artenreichste Naturschutzgebiet Hamburgs und einer der letzten Tideauenwälder Europas. Eine echte Wildnis, in der die Elbe regiert. So weit fahre ich jetzt aber nicht. 

Die Ballinstadt erinnert daran, dass Hamburg im 19. Jahrhundert ein bedeutender Auswandererhafen war. Der Reeder Albert Ballin – ja, der mit den Kreuzfahrten – ließ eine „Stadt in der Stadt“ bauen, Hallen, in denen die Auswanderer warteten, bis sie endlich an Bord eines Schiffes gehen konnten. Ihr Weg führte sie über Elbe und Ozean meist bis nach New York. Allein zwischen 1850 und 1934 emigrierten über den Hafen 5,2 Millionen Menschen. In den rekonstruierten Hallen informiert heute das Auswanderermuseum BallinStadt über ihr Schicksal und die Geschichte der Migration weltweit. 

Die Internationale Bauausstellung (2007 bis 2013) und die Internationale Gartenschau 2013 haben Wilhelmsburg verändert. Der Inselpark ist die neue grüne Mitte, um die sich innovative Wohnhäuser gesellen. Etwas abseits ragt ein grüner Hügel auf, der „Energieberg“. Seine Geschichte klingt wie aus einem Märchen: von der Giftmülldeponie zur Öko-Utopie. Wahr ist, dass der rund 40 Meter hohe einstige Müllberg für die Öffentlichkeit gesperrt war, zu groß war die Gefahr für die Gesundheit. Noch immer steckt tief im Inneren des Berges hochgiftiges Dioxin, inzwischen gut gesichert. Mittlerweile spielen die Deponiegase, die durch Zersetzungsprozesse frei werden, eine wichtige Rolle für die Energiegewinnung. Die benachbarte Kupferhütte nutzt sie für das Befeuern ihrer Schmelzöfen. Und auf dem Berg produzieren eine Photovoltaikanlage und zwei Windräder klimafreundlichen Strom. Ein 900 Meter langer Horizontweg rund um die Hügelkuppe ermöglicht einen weiten Blick über die Elbe bis in die Innenstadt. 

Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt
– und einer der besten Aussichtspunkte im Hamburger Süden – ist ein ehemaliger Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Der „Energiebunker“ deckt mit seinem Öko-Kraftwerk den Strombedarf von rund 1500 Haushalten und versorgt 1700 Wohnungen mit Wärme aus erneuerbaren Energien. 

Lebendige Hafenkultur

Der Spreehafen, bis 2013 noch durch einen hohen Zollzaun abgetrennt, entwickelt sich zur „Alster des Südens“. Eine Bilderbuch-Landschaft hinter dem Deich. Die Elbe, sie kann auch idyllisch. Mitten im Hafen! Bunte Hausboote liegen an hölzernen Stegen. Ein schwanenförmiges Tretboot zieht langsam vorbei. Zurück an die Arbeit. Das Deutsche Hafenmuseum liegt mitten im ehemaligen Freihafen in einem der alten Schuppen auf dem letzten und denkmalgeschützten Gelände eines Kaizungenensembles. 

Im Hafenmuseum treffe ich Karl Heinrich Altstaedt und Holger Mahler. Sie gehören zum Verein Hafenkultur. Der ist das Rückgrat des Museums, die Mitglieder pflegen die Sammlung, bedienen und warten die Maschinen, betreuen die Besucher. Ohne sie läuft nichts. Ohne sie gäbe es das Hafenmuseum vermutlich gar nicht. 

Die beiden älteren Herren kabbeln sich wie Waldorf & Statler aus der Muppet Show. Ihr Leben ist untrennbar mit dem Hafen, mit der Elbe verbunden: Mahler war Betriebsratsvorsitzender einer großen Werft, Altstaedt war Schiffsmakler. „Wir haben alles der Politik abgerungen, wirklich abgerungen“, sagt Mahler. „Die Hamburger Pfeffersäcke wollten das nicht.“ Sie erzählen, wie die Stadt einst das jetzige Museumsschiff „Cap San Diego“ beinahe verschmähte, wie der Großsegler „Rickmer Rickmers“ als Schrotthaufen vor sich hindümpelte. Wie damals Kollegen auf die Idee kamen, ihr altes gesammeltes Werkzeug in einem der Hafenschuppen auszustellen – Bürgermeister Voscherau aber schon heimlich die HafenCity plante und dafür alle Schuppen aufkaufte. 

Der Verein der Hafenkultur feiert 2023 sein 30-jähriges Bestehen. Die Zusage für ausreichende finanzielle Mittel für das Deutsche Hafenmuseum kam erst 2015. „Das gesamte maritime Erbe der Stadt ist hohem zivilgesellschaftlichen Einsatz zu verdanken“, fasst Ursula Richenberger, Projektleiterin für das Deutsche Hafenmuseum, zusammen. „Wir zeigen, was es nicht mehr gibt“, sagt Altstaedt. Mahler ergänzt: „Das ist ein Hafenmuseum, kein Schifffahrtsmuseum. Wir zeigen, wie sich die Hafenarbeit verändert hat.“ Der Hafen, so lerne ich von ihnen, ist immer noch wichtig, weil er sich weiterentwickelt. Und weil die Eisenbahnanbindung so gut ist.

Dann erzählen sie Döntjes – Geschichten – von früher. Mahler: „Ich bin im Hafen groß geworden. Bin als Schüler mit dem Rad durch den alten Elbtunnel. Im Hafen gab es immer was, mal Apfelsinen, mal eine ganze Kiste Rosinen.“ Es gab „Dockschwalben“ an Bord und Whisky-Kisten, die die Schauerleute – Hafenarbeiter – etwas hart haben aufschlagen lassen, um dann einen Eimer darunterzustellen. „Könnte man sagen, dass die Elbe Geschenke bringt?“, frage ich. Altstaedt: „Die Elbe bringt Überraschungen.“

Trinkwasser und Tunneltiere

Die Elbe musste immer auch überwunden werden. Mit Schiffen. Mit Brücken. Und seit 1911 mit einem Tunnel. Seine Existenz verdankt der St. Pauli Elbtunnel wohl einer sozialen Explosion, einem Hafenarbeiterstreik. Der endete zwar mit einer Niederlage, doch in den Jahren danach verbesserte die Stadt die Situation. Die überfüllten Fähren reichten nicht mehr aus, die Hafen- und Werftarbeiter sicher zu ihren Arbeitsplätzen zu bringen. Mit einem der alten Aufzüge fahre ich in die Tiefe und radele durch die glanzglitzernd gekachelte Röhre, deren zehntausende Fliesen das Licht der Tunnelleuchten spiegeln. Schön sind auch die keramischen Wandreliefs, die „Tunneltiere“, Flundern, Hummer und andere Meereswesen. 

Wieder am Nordufer der Elbe, komme ich am Baumwall am Denkmal von William Lindley vorbei, dem britischen Ingenieur, der nach dem Großen Brand 1842 die Hamburger Wasserversorgung und das Siel-
system entwarf. Das Trinkwasser wurde damals ungereinigt aus der Elbe entnommen. Beim Bau der Anlage in Rothenburgsort haben die Verantwortlichen aus Kostengründen auf die von Lindley geplanten
Filter verzichtet. Doch nicht nur das dreckige Wasser kam aus der Leitung. Ein Spottgedicht von 1876 auf die Wasserqualität nennt 16 verschiedene Tierarten, die „im Hamburger Wasserrohr“ vorkommen – darunter auch Aale. Und viel Schlimmeres: Im heißen Sommer 1892 gelangten Cholera-Bakterien über die Wasserleitungen in die Haushalte, eine verheerende Epidemie brach aus. 

Nun zweifelte niemand mehr an der Notwendigkeit einer Trinkwasseraufbereitung. 1893 ging die Wasserfiltrationsanlage auf Kaltehofe in Betrieb. Die „Wasserkunst“ auf der Elbinsel Kaltehofe ist inzwischen Industriedenkmal und Naturpark – und ein spannendes Ausflugsziel. Von oben sieht die Insel wie ein Schachbrett aus – das Wasser wurde über ein natürliches Gefälle in 22 Sandfilterbecken geleitet, an denen die sogenannten Schieberhäuschen standen. Gefiltertes Elbwasser lieferte die Anlage bis 1964. 

So hat die Elbe der Stadt Hamburg alles gebracht, Gutes wie Schlechtes. „Es ist doch nichts verloren, solange wir die Elbe noch haben“, rief Salomon Heine nach dem Großen Brand 1842 aus. Sein Neffe, Heinrich Heine, war weniger euphorisch: „Himmel grau und wochentäglich! Auch die Stadt ist noch dieselbe! Und noch immer blöd und kläglich, spiegelt sie sich in der Elbe“, schrieb der Dichter.

Ich halte es mit Wolfgang Borchert: „Und wenn wir abends auf den wiegenden Pontons stehen – in den grauen Tagen – dann sagen wir: Elbe! Und wir meinen: Leben! Wir meinen: Ich und du. Wir sagen, brüllen, seufzen: Elbe – und meinen: Welt!“

Hafenarbeit und Backsteinpracht, Innovationen und alte Schiffe: An der Elbe kommt alles zusammen. Eine Radtour an der Lebensader Hamburgs – und immer ist die große weite Welt ganz nah!