Die Geschichte der Gärten reicht weit in die Vergangenheit: Neben die ursprünglichen Nutzgärten zum Anbau von Gemüse, Früchten und Kräutern traten im Laufe der Zeit auch Zier- und Lustgärten, die noch heute der Erholung und Sinnesfreude dienen. Ihren pompösen Höhepunkt erreichte die Gartenkunst mit den Barockgärten der großen Adelshäuser in Frankreich, Italien und Deutschland. Mit der Öffnung privater Hofgärten und Gewächshäuser sowie ersten Pflanzen- und Gartenschauen im 19. Jahrhundert bekam auch das Bürgertum Zugang zur gehobenen Gartenkultur. Diese Gartenvielfalt zeigt sich auch im Schwarzwald, nicht zuletzt ab 23. Mai 2025 im „Tal X“, der Gartenschau in Freudenstadt und Baiersbronn.
Geschichte mitten im Grünen: Schloss Favorite in Rastatt
Das „Porzellanschloss“ Favorite ist die Schmuckschatulle einer passionierten Sammlerin: Wenige Kilometer von der markgräflich-badischen Residenz Rastatt entfernt, ließ sich die Markgrafenwitwe Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675–1733) ein Lustschloss erbauen. Farbige Scagliola-Böden, prächtige Stuck- und Freskendecken und erlesene Möbel fügen sich zu einem barocken Gesamtkunstwerk. Das Schloss liegt inmitten eines idyllischen Schlossgartens. Die klare Struktur des barocken Lustgartens wich im späten 18. Jahrhundert einem natürlicher wirkenden Landschaftsbild – der Landschaftsgarten entstand. Die geschickt angelegte Gartenkomposition hält mit ihren Wegen und Weihern zahllose romantische Orte bereit. Exotische Bäume machen ihn zur botanischen Perle.
Mehr: https://www.schloss-favorite-rastatt.de/
Cottage Garden trifft auf Schwarzwälder Bauerngarten: „The Moosbach Garden“
Die vielen Hofbrennereien haben dem „Dorfurlaub“-Ort Nordrach im mittleren Schwarzwald den Beinamen „Obstbrennerdorf“ beschert. Der Luftkurort hat neben einer abwechslungsreichen Wanderlandschaft aber auch weitere Besonderheiten zu bieten – eine davon ist „The Moosbach Garden“ auf 600 Metern Höhe: Vor dem Schwarzwaldhaus, in dem Gäste auch residieren und dinieren können, liegt ein schön angelegter Garten: In ihm vereinen sich die romantische Eleganz eines englischen Cottage Garden mit der charmanten Ursprünglichkeit eines Schwarzwälder Bauerngartens. Auf den steilen Hanglagen, eingebettet in die Schwarzwald-Natur, erwartet Besucher eine beeindruckende Vielfalt an Stauden, Sträuchern, Bäumen und über 700 prächtigen englischen Duftrosen des renommierten Züchters David Austin. Die Besitzer Andrew (aus dem englischen Yorkshire) und der Schwarzwälder Thomas (der zwölf Jahre in UK gelebt hat) geben bei exklusiven Gartentouren auch ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Erfahrungen weiter.
Mehr: https://www.moosbach.garden/
Romantisches Kleinod: Prinzengarten in Ettenheim
„Der Ort, an dem die Rose atmet“: So wurde der Ettenheimer Prinzengarten Anfang des 19. Jahrhunderts vom Bourbonenherzog Louis Antoine Henri de Bourbon-Condé beschrieben. Er war liiert mit der Kardinalsnichte Charlotte de Rohan, und sie waren zeitweise das berühmteste Liebespaar von Ettenheim. Sie verbrachten wohl so manch schöne Stunde in dem hübschen Garten mit dem barocken Gartenhäuschen. Die sogar verfilmte Liebesgeschichte der beiden endete 1804 allerdings tragisch – der Bourbonenherzog wurde auf Befehl von Napoleon Bonaparte hingerichtet. Dem „Freundeskreis Prinzengarten“ ist zu verdanken, dass das barocke Flair der Anlage noch heute erhalten ist. Das Kleinod im mittleren Schwarzwald ist von historischen Mauern umgeben, Bänke und ein Pavillon sowie das Gartenhaus laden zum Innehalten ein. Schön gestaltete Beete und eine Grotte liegen am Weg, oben von der Anhöhe lässt sich das Barockstädtchen bis zu den Schwarzwaldhöhen überblicken. Auch für Konzerte und Theatervorführungen bietet der Garten eine besondere Kulisse.
Mehr: https://www.ettenheim.de/startseite
Zeichen der Verbundenheit: Japanischer Garten in Bad Krozingen
Bad Krozingen unterhält eine Städtefreundschaft mit der japanischen Stadt Taketa, die örtliche „Vita Classica Therme“ eine Thermenfreundschaft mit der Gozenyu Therme in Taketa/Naoiri. Neben Japanischem Bad und Japanischem Ruhehaus in der Therme kommt nun noch ein neuer Japanischer Garten inmitten des Kurparks dazu: Der japanische Gärtnermeister Kazuyuki Sato war dafür mehrfach vor Ort und ließ sich von den Landschaften rund um Taketa und Naoiri inspirieren. So können sich Besucher nach der Eröffnung Mitte Mai mit der japanischen Philosophie befassen und sich an schönen Pflanzen erfreuen, etwa Bonsai-Kiefer, japanische Zierkirsche, Zaubernuss, Kornellkirsche, Zeder und Zimtahorn. Mehr: https://www.bad-krozingen.info/