Die Geschichte der Gärten reicht weit in die Vergangenheit: Neben die ursprünglichen Nutzgärten zum Anbau von Gemüse, Früchten und Kräutern traten im Laufe der Zeit auch Zier- und Lustgärten, die noch heute der Erholung und Sinnesfreude dienen. Ihren pompösen Höhepunkt erreichte die Gartenkunst mit den Barockgärten der großen Adelshäuser in Frankreich, Italien und Deutschland. Mit der Öffnung privater Hofgärten und Gewächshäuser sowie ersten Pflanzen- und Gartenschauen im 19. Jahrhundert bekam auch das Bürgertum Zugang zur gehobenen Gartenkultur. Diese Gartenvielfalt zeigt sich auch im Schwarzwald, nicht zuletzt ab 23. Mai 2025 im „Tal X“, der Gartenschau in Freudenstadt und Baiersbronn.
Mediterranes Flair: Katz’scher Garten in Gernsbach
Der Grundstein für diesen Garten wurde von der Murgschiffer-Familie Katz bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gelegt: Neben ihrer feudalen Villa wollten sie einen außergewöhnlichen Garten anlegen – ein italienischer Gartenbauarchitekt soll ihn schließlich geplant haben. Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt auch der wertvolle alte Baumbestand, eine Sumpfzypresse aus Florida und zwei Magnolienbäume, die zu den ältesten ihrer Art in Deutschland zählen. Dank des milden Klimas direkt am Ufer der Murg gedeihen im Katz’schen Garten in Gernsbach außergewöhnliche Pflanzen, die dem botanischen Kleinod ein mediterranes Flair verleihen: Passionsblumen, Bananenstauden, Yuccas, Granatapfel- und Feigenbäume, Bitterorangen und eine chilenische Honigpalme. Skulpturen und Kunstgegenstände bereichern das Ensemble, das in seiner Gesamtheit mit den Gärten an den oberitalienischen Seen verglichen werden kann.
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Karlsruhes „grüne Oase“: Botanischer Garten
Der Botanische Garten in Karlsruhe befindet sich am Rande des Schlossgartens, nahe der Orangerie. Er gilt als die „grüne Oase“ inmitten der einstigen badischen Residenzstadt und beherbergt mehr als 20 besondere Baumarten aus verschiedenen Kontinenten. Zudem gibt es zahlreiche Gewächshäuser mit tropischen Pflanzen und Schauhäuser mit Kakteen. Angelegt wurde der Botanische Garten im 18. Jahrhundert unter Markgraf Karl Friedrich (1746–1811) von Carl Christian Gmelin und erhielt durch den Residenzbaumeister Heinrich Hübsch in den Jahren 1853 bis 1863 neue Pflanzenhäuser. Ist er heute kein botanischer Garten im streng wissenschaftlichen Sinne mehr – zeitweilig wuchsen dort mehr als 40.000 verschiedene Pflanzen aus fast allen Regionen der Erde –, so versammelt er noch immer besonders erwähnenswerte Baumarten aus verschiedenen Kontinenten. Brunnenbecken, Skulpturen, eine Café-Terrasse unter der Rahmenkonstruktion des ehemaligen Wintergartens und die zwar kleinen, aber unbedingt sehenswerten Gewächshäuser mit ihren exotischen Raritäten sind weitere Besonderheiten.
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Klosternah: „Garten der Sinne“ in Schramberg
Zwischen Klostermauer und Wallfahrtskirche St. Gallus erstreckt sich in Schramberg im Kinzigtal der frei zugängliche „Garten der Sinne“. Dort finden sich Gräser und Farne, Gewürz- und Heilkräuter, Beeren und Stauden, Laub-, Nadel- und Obstgehölze, dazu ein Heckenlabyrinth sowie ein Spiel- und Ruhebereich. Eine Vielfalt von einheimischen Pflanzen ergibt eine jahreszeitlich wechselnde Duftpalette. Ein Ort zum Entdecken für die ganze Familie.
Mehr: https://www.schwarzwald-kinzigtal.info/
Baumartenreich und elegant: Kur- und Schlosspark in Badenweiler
Im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild englischer Parkanlagen angelegt, zählt der Kur- und Schlosspark in Badenweiler heute zu den baumartenreichsten Kurparks Deutschlands. Zu bestaunen sind alte Eichen und Linden, eine große Sammlung fremder Gehölze, darunter auch mächtige Mammutbäume. Wiesen und Wasser leiten wie selbstverständlich und elegant vom steilen Bergwald zu den Rebhängen und Obstwiesen der Vorbergzone über. Der Park im Markgräflerland lebt von seinen Sichtbeziehungen, inspiriert durch das Konzept der englischen Landschaftsgärten. Über dem Kurpark ragt die Burg Badenweiler auf, die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg. An den Park angrenzend liegt die Römische Badruine, die besterhaltene Römertherme nördlich der Alpen. Parkgebäude, wie das Großherzogliche Palais oder das klassizistische Lustschlösschen Belvedere, gehören zum erlebbaren kulturellen Erbe vor Ort. Mehr: https://www.badenweiler-tourismus.de/